Die Höri Bülle ist eine hellrote Speisezwiebel mit charakteristischer Form und Farbe,
die traditionell auf der Bodensee-Halbinsel Höri angebaut wird.
Die Außenhaut hat eine eher helle rotbraune Färbung, die im Gegensatz zu anderen roten Sorten beim Aufschneiden nicht abfärbt.
Die typische flache, bauchige Form, oft verglichen mit einer fliegenden Untertasse,
eignet sich besonders gut zum Flechten der traditionellen Büllezöpfe.
Wegen dem Anbau der Höri- Bülle, erhielt die Halbinsel im Volksmund auch den Namen „Bülleland“


Der Geschmack der Höri Bülle ist vor allem durch das zarte Aroma und die milde, nicht aufdringliche Schärfe gekennzeichnet.
Dadurch eignet sie sich hervorragend zum rohen Verzehr und macht sie damit zu einer fast unverzichtbaren Zutat in Salaten und hier insbesondere für den in der Region so beliebten Wurstsalat.

Die Bülle kann man „Biss für Biss wie einen Apfel verzehren“ so Erwin Keller in einem Heimatgedicht. Beim Garen entwickelt die Bülle ihre Schärfe, ohne dass dabei die charakteristische rote Färbung verloren geht.
Bereits im 8. Jahrhundert wurde der Gemüse und Zwiebelanbau auf der Höri durch die Geschichtsschreiber des Reichenauer Klosters dokumentiert. Die Höri Bülle wurde in der Schweiz auf Zwiebelmärkten verkauft und per Boot rund um den Untersee.
Mit der Eintragung der „Höri Bülle“ als EU-geschützte Spezialität ist die typische rote Zwiebel von der Bodensee-Halbinsel Höri nach einem fast dreijährigen Prüfungszeitraum auf Bundes- und EU-Ebene seit dem 14. Oktober 2014 mit dem EU-Gütezeichen g.g.A. ausgezeichnet worden. Die Höri Bülle ist damit auch eine von 22 kulinarischen Botschaftern im „Genießerland“ Baden-Württemberg.